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Transaktionsanalyse - Was ist das?

Transaktionsanalyse zählt zu den humanistischen Therapiemethoden. Einer der für mich wichtigsten Aspekte der humanistischen Therapiemethoden ist, dass der Klient als eigenständiger, erwachsener und denkender Mensch angesehen wird, der die Möglichkeit hat, Situationen, die für ihn problematisch sind, zu verändern. Es herrscht also kein Machtgefälle zwischen Klient und Berater. Ich verwende hier weiterhin den Begriff "Berater", weil diese Bezeichnung meiner Tätigkeit entspricht.

Der Berater ist also nicht der Allwissende, der dem Klienten sagt, was er zu tun hat.

Der Berater nimmt eine unterstützende Position ein, indem er Verhaltens-, Kommunikations- und Denkweisen aufdeckt und reflektiert.

 

Als ich anfing, mich mit diesen Therapiemethoden zu beschäftigen, habe ich öfter gehört, dass sich humanistische Therapiemethoden nur auf das Hier und Jetzt beziehen - das ist nicht ganz korrekt, wenn es um die Transaktionsanalyse geht. In der Transaktionsanalyse (TA) wird das Hier und Jetzt mit den vergangenen Erfahrungen und früher angewandten Verhaltensmustern verknüpft. Das ist für mich ebenfalls ein wichtiger Punkt, denn dysfunktionale Verhaltensmuster im Jetzt zu ändern, geht für mich zwangsläufig damit einher, zu schauen, woher diese Muster kommen. Denn: Jedes Verhalten hat einen Grund.

 

Transaktionsanalyse:

 

Ich werde hier nur einen oberflächlichen Überblick verschaffen können und in nachfolgenden Blogeinträgen auf einzelne Aspekte eingehen. Die Transaktionsanalyse ist in ihren weitreichenden Theorien recht komplex.

 

Die Transaktionsanalyse hat ein humanistisches Menschenbild, welches in dem Satz: "Ich bin okay, Du bist okay" ausgedrückt wird. Diese Einstellung kann sich in unterschiedliche Formen verändern, wenn wir im Stress sind. Dann gelten wir selbst für uns nicht mehr als okay oder der andere ist nicht mehr okay. Sich dessen bewusst sein, zu schauen, wann diese Veränderungen auftreten, kann dazu beitragen, diese Verhaltensmuster zu erkennen und größtenteils zu verändern.

 

In dem Buch "Die Transaktionsanalyse" von Ian Stewart und Van Joines wird beschrieben, womit sich die TA beschäftigt oder was sie ist:

a) Eine Theorie der menschlichen Persönlichkeit, b) eine Kommunikationstheorie (inklusive der Möglichkeit, Systeme und Organisationen zu analysieren), c) Entwicklungstheorie, d) Theorie der Psychopathologie. Psychopathologie ist nach dem Lexikon "die Wissenschaft und Lehre von den krankhaften Veränderungen des Seelenlebens". 

 

Eine "Transaktion" kommt grundsätzlich dann zustande, wenn zwei Personen in Kontakt miteinander treten, verbal oder nonverbal. Das heißt: Ich spreche jemanden an und er erwidert etwas. Oder ich verhalte mich jemandem gegenüber irgendwie und er reagiert darauf. Das ist eine Transaktion. Transaktionen können auch mit sich selbst stattfinden: Ich kann in Kommunikation mit mir selbst gehen.

 

Die TA zeigt auf, weshalb wir uns so verhalten, wie wir uns verhalten. Gelernte Muster aus der Kindheit werden mit in das Erwachsenen-Dasein genommen und dort ausgeführt. Meistens geschieht das unbewusst und wir kommunizieren so, wie wir es kennen. Insbesondere in Stresssituationen wenden wir Muster an, die als Kind möglicherweise hilfreich und wichtig waren, heute aber eher dysfunktional sind.

 

In Zukunft werde ich auf unterschiedliche Aspekte eingehen, unter anderem auf:

  • Ich-Zustände
  • Transaktionen
  • Drama-Dreieck
  • (Psycho-)spiele

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